Leider haben wenige Frauen ein ausgewogenes Verhältnis zu ihrer Periode.
Dabei ist dies schade.
Zeigt doch die Periode an, dass im weiblichen Körper alles rund läuft, ein gesunder Zyklus vorliegt und womöglich kurz vorher ein Eisprung statt gefunden hat.
Aber warum bluten wir überhaupt?

In jedem Menstruationszyklus reifen mehrere Eizellen heran, eine Dominante macht am Ende das Rennen. Durch das Eibläschen, in dem die Eizelle heranreift, wird Östrogen produziert. Dieses sorgt unter anderem dafür, dass sich in der Gebärmutter die Schleimhaut aufbaut, in der zweiten Hälfte nährstoffreich umbaut, so dass eine befruchtete Eizelle sich einnisten kann. Merkt der Körper, dass es zu keiner Schwangerschaft kam, verkümmert der Gelbkörper. Die Progesteron Produktion wird dadurch gestoppt und Prostaglandine ausgeschüttet. Dadurch verschließen sich Blutgefäße in der Gebärmutter, die Spiralarterien. Die Schleimhaut wird abgestoßen und durch Kontraktionen nach außen transportiert.

Dieser Vorgang sollte höchstens mit einem leichten Ziehen bemerkt werden. Jedoch haben die meisten Frauen heftigste Krämpfe, so dass sie zu Schmerzmittel zurückgreifen müssen, teilweise mit Übelkeit und Darmbeschwerden zu kämpfen haben und ein weniger Teil der Frauen sich vor Schmerzen kaum bewegen können.
Normal wie einem immer suggeriert wird, ist dies nicht.
Ein Menstruationszyklus
Der erste Tag der Periode signalisiert einen neuen Zyklus. Am besten schreibst du dir diesen immer auf, so kannst du sehen, ob deine Periode regelmäßig kommt. Die Dauer beträgt ca 4-6 Tage. Kommt es hier zu Abweichung kann dies schon Hinweise auf Störungen geben.
Diese können markiert sein durch eine Hormondysbalance wie eine Östrogendominanz oder ein Östrogenmangel, organische Ursachen wie Endometriose oder Myome, aber auch Stress kann zu einem veränderten Blutungsmuster führen.
Die Menge, die monatlich an Blut verloren wird, liegt bei ca 20-80 ml. Sollte es mehr oder selten weniger sein, kann dies auch Hinweise auf verschiedenste Störungen geben. Daher ist es wichtig sich alles zu notieren! Von Natur ist es üblich, dass dieses Blut nicht gerinnt. Daher sind Gewebeklumpen ebenfalls Hinweise auf eine gestörte Menstruation. Zu Beginn können dies Gewebereste aus der Schleimhaut sein, aber es sollte bei kleinen und wenigen bleiben.
Und wusstest du, dass es vollkommen normal ist, dass der Zyklus Schwankungen unterlegen ist? Wir sind kein Schweizer Uhrwerk. Ein normaler Zyklus wiederholt sich alle 25-35 Tage, allerdings ist es ebenso normal, dass er Schwankungen unterlegen ist. Innerhalb eines Jahres können dies sogar bis zu 8 Tage sein. Heißt der kürzeste und der längste Zyklus haben eine Differenz von hinzu 8 Tagen.
Störungen im System
Abweichungen werden als Zyklusstörungen oder Menstruationsstörung bezeichnet. Sie können eingeteilt werden nach der Zeit und nach der Art.
Tempostörungen betreffen die Blutungshäufigkeit und die Frequenz.
Es werden
- Oligomenorrhoe (selten)
- Amenorrhoe (keine)
- Polymenorrhoe (häufig)
unterschieden.
Typusstörungen betreffen Blutungsstärke und Muster.
Hier werden
- Hypomenorrhoe (zu schwach)
- Hypermenorrhoe (zu stark)
- Menorrhagie (zu lang)
- Metorrhagie (Zwischenblutungen)
unterschieden.
Zusätzlich kann es zu unregelmäßigen Blutungen und zu Schmierblutungen komme.
Es können immer weitere Beschwerden hinzukommen. Die Ursachen können vielfältig sein. Neben organischen Ursachen wie Myome, Polypen, Endometriose, Tumore können auch hormonelle Ursachen wie Schilddrüsenerkrankungen, hormonelle Erkrankungen wie das PCO-Syndrom, aber auch Gelbkörperschwäche dahinter stecken. Auch Infektionen können dazu führen, systemische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen uva. ebenso.

So vielfältig die Ursachen sind, so vielfältig und genau sollte die Diagnosefindung sein. Eine gründliche Anamnese, gynäkologische Untersuchung mit Ultraschall sowie ggf. Laboruntersuchungen gehören dazu. Sobald eine Ursache gefunden ist, kann die Therapie gezielt darauf ausgerichtet werden.
Viele Anomalien können kombiniert vorkommen.
Um abschätzen zu können, ob alles im Lot läuft oder etwas nicht, schreib dir am besten alles auf
- wann die Menstruation anfängt
- wie lange sie dauert
- wie viel Blut du in etwa verlierst
Ja aber wie viel Blutverlust ist normal?
Ein guter Anhalt sind deine Menstruationsprodukte, sie haben je nach Art und Größe ein bestimmtes Fassungsvolumen. Wenn du dir dies notierst plus wie häufig du wechseln musst, hast du in etwa die verlorene Menge. Oft wird sie überschätzt.
Bei allen Abweichungen in Stärke und Dauer solltest du dies bei deinem nächsten Besuch bei deiner Frauenärztin ansprechen.
Was du für einen ausgewogenen und erfüllten Zyklus und dann auch für deine Menstruation tun kannst und erste Tipps, erfährst du im vorherigen Beitrag.
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